Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Anwälte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Strafgesetzbuch Schweiz: Das sollte man wissen!

Strafgesetzbuch Schweiz: Das sollte man wissen!

Das Strafgesetzbuch der Schweiz legt fest, welche Taten bestraft werden und wie hoch die Strafen sind. Ausserdem ist dort festgelegt, wie ein Gerichtsprozess abläuft. Das StGB ist nicht nur für Anwälte und Richter interessant, sondern in vielen Fällen auch für Privatpersonen. Wir erklären dir, was das Strafgesetzbuch beinhaltet, und erläutern dir einige wichtige Begriffe. Wusstest du zum Beispiel, was der Unterschied zwischen einem Verbrechen und Vergehen ist oder was es mit dem Militärstrafgesetz auf sich hat? Nach dem Lesen dieses Artikels bist du schlauer.

Was beinhaltet das Strafgesetzbuch (StGB)der Schweiz?

Das StGB der Schweiz ist ein wichtiger Gesetzestext, in dem unter anderem strafbare Handlungen und Strafarten festgelegt sind. Nur Taten, die dort als strafbar beschrieben sind, werden strafrechtlich verfolgt. So ist das Schweizerische Strafgesetzbuch aufgebaut:

  1. Buch: Allgemeine Bestimmungen (Hier findest du zum Beispiel die Definition von Vergehen und Verbrechen, den Geltungsbereich des Gesetzestextes und Bestimmungen zur Strafzumessung.)
  2. Buch: Besondere Bestimmungen (Hier ist festgelegt, welche Handlungen in der Schweiz strafbar sind. In 20 Kapiteln werden alle Vergehen und Verbrechen aufgelistet. Dazu gehören zum Beispiel strafbare Handlungen gegen Leib und Leben, gegen das Vermögen, gegen die Ehre und den Geheim- oder Privatbereich, gegen die Freiheit und gegen die sexuelle Integrität.)
  3. Buch: Einführung und Anwendung des Gesetzes (Hier geht es vor allem um die Prozessbestimmungen und die Zuständigkeiten der Gerichte.)

Was ist das Militärstrafgesetz der Schweiz?

Neben dem Strafgesetzbuch gibt es ein Militärstrafgesetz in der Schweiz. Dieses gilt für den militärischen Bereich. Es wird nur bei Personen angewandt, die dem Militärstrafgesetz unterstellt sind. Sollten diese Personen eine Tat begehen, die nach beiden Gesetzestexten strafbar ist, gilt nur das Militärstrafgesetz.

Was sagt das Strafgesetzbuch Schweiz zum Thema Bestechung?

Einer von 20 Titeln im zweiten Buch des Strafgesetzbuches beschäftigt sich mit dem Thema Bestechung. Es ist laut StBG nicht nur strafbar, eine Bestechung durchzuführen. Auch wer sich bestechen lässt, macht sich strafbar. Möglich sind Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren, wenn es sich um Bestechung schweizerischer oder fremder Amtsträger handelt. Bei der Bestechung von Privatpersonen wird eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren verhängt. In diesem Teil des StGB ist auch genau festgelegt, wann eine Bestechung von Amtswegen verfolgt wird und wann ein Antrag ergehen muss.

Welche Strafen gibt es laut StGB für Körperverletzung?

Das Strafgesetzbuch Schweiz unterscheidet zwischen schwerer Körperverletzung, einfacher Körperverletzung, fahrlässiger Körperverletzung und Tätlichkeiten:

  • Eine schwere Körperverletzung liegt dann vor, wenn eine Lebensgefahr bestand oder es zu dauerhaften Schädigungen oder Entstellungen gekommen ist. Wer vorsätzlich einen solchen Schaden verursacht hat, wird mit einer Freiheitsstrafe bestraft. Diese kann von sechs Monaten bis zu zehn Jahren dauern.
  • Andere Körperverletzungen, die absichtlich geschehen sind, gelten als einfache Körperverletzungen. Sie werden mit Geldstrafen oder Haftstrafen bis zu drei Jahren bestraft.
  • Als fahrlässige Körperverletzungen gelten Schäden, die unabsichtlich, aber fahrlässig zugefügt wurden. Auch hier gibt es Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren.
  • Tätlichkeiten, die keine Schädigung der Gesundheit zur Folge haben, werden mit Bussgeldern bestraft.

Was ist der Unterschied zwischen Verbrechen und Vergehen?

Das Strafgesetzbuch Schweiz unterscheidet zwischen Verbrechen und Vergehen. Der Unterschied liegt in der zu erwartenden Strafe:

  • Wenn eine Tat mit einer Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bedroht ist, handelt es sich um ein Vergehen.
  • Taten, für die eine Gefängnisstrafe von über drei Jahren droht, gelten als Verbrechen. Es kommt also auch auf die Schwere der Tat an, ob diese als Vergehen oder als Verbrechen zählt. Eine einfache Körperverletzung wäre ein Vergehen, eine schwere Körperverletzung jedoch ein Verbrechen.

Was ist der Unterschied zwischen Strafen und Massnahmen?

Es gibt im Schweizerischen Strafgesetzbuch zwei verschiedene Möglichkeiten, ein Delikt zu sanktionieren:

  1. Strafen: Sie sollen die Tat ahnden und dadurch die begangene Schuld ausgleichen. Zu Strafen gehören zum Beispiel Geldbussen oder Gefängnisstrafen.
  2. Massnahmen: Sie beziehen sich nicht auf eine Schuld, sondern sollen vor dem Täter und möglichen weiteren Taten schützen. Ist ein Täter vollkommen schuldunfähig, werden nur Massnahmen angeordnet. Es ist aber auch möglich, dass sowohl Strafen als auch Massnahmen verhängt werden. Zu den Massnahmen gehören zum Beispiel die stationäre Behandlung von psychischen Erkrankungen oder die dauerhafte Verwahrung als letzte Möglichkeit.

Was bedeutet Bewährungshilfe und soziale Betreuung?

Ein Gericht kann eine Probezeit verhängen, in der eine Bewährungshilfe und/oder soziale Betreuung stattfindet. Diese Massnahmen sollen Tätern helfen, sich wieder ins gesellschaftliche Leben einzufinden und nicht mehr straffällig zu werden. Auch während des Strafverfahrens und des Strafvollzugs müssen die Kantone eine soziale Betreuung sicherstellen. Diese ist jedoch freiwillig.

Der Anwaltvergleich für die Schweiz. Finde die besten Anwälte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Ergänzungsleistungen: Diese Zusatzleistungen vom Staat sind möglich

Sollte dein Einkommen oder deine Rente nicht ausreichen, um das Existenzminimum zu sichern, hast du in der Schweiz Anspruch auf sogenannte Ergänzungsleistungen. Sie zählen zum System der sozialen Sicherheit, das in der Schweiz hervorragend ausgebaut ist. Personen, die am Existenzminimum leben, gibt es im Land zwar nur wenige. Immerhin gilt die Schweiz als eines der reichsten Länder Europas. Solltest du mit deinem Geld dennoch nicht zurechtkommen, dienen die Ergänzungsleistungen dazu, die Miete und andere notwendige Ausgaben des täglichen Lebens zu zahlen.

Rechtsfähigkeit – Definition, Eigenschaft und Auswirkung

Die Rechtsfähigkeit tritt für jeden Menschen mit der Vollendung der Geburt ein und erlaubt seine Anerkennung als Träger von Rechten und Pflichten. Das betrifft nicht nur natürliche Personen, sondern auch juristische, die noch einmal eine erweiterte Definition benötigen, um den Sinn der Handlungen und die daraus resultierende Rechtsprechung festzulegen.

Bürgschaften in der Schweiz für Kreditnehmer und Schuldner

Bürgschaften sind in der Geschäftswelt üblich, wenn ein Gläubiger die Garantie benötigt, dass ein Schuldner oder Kreditnehmer seiner Zahlung nachkommt. Die Sicherheiten ermöglichen oftmals überhaupt den Vertragsabschluss, so dass auf jeden Fall der Gläubiger sein Geld erhält. Bürgschaften werden in der Regel als Kredit bei der Bank beantragt, wobei die Bank dann der Bürge ist. Daneben gibt es auch andere Möglichkeiten für Bürgschaften, die zur Verfügung stehen und immer eine Haftung für die Schuldnersumme darstellen.

Immissionen – Einwirkungen von Emissionen auf Mensch und Umwelt

Der Begriff Immission ist weniger verbreitet als die Emission, die vor allem vor dem Hintergrund der Umweltdebatte wichtig ist. Die Immission richtet den Blick auf den oder das Geschädigte: Wie wirken sich Strahlen, Luftverunreinigungen, Lärm oder Schadstoffe aus? Welche Schäden entstehen und welche Einschränkungen gibt es durch verschiedene Emissionen? Sich mit Immission zu beschäftigen, heisst daher immer, sich mit Ursache und Wirkung zu befassen. Das ist nicht nur im Umweltkontext wichtig, sondern beispielsweise auch im Baurecht und insbesondere im Schweizer Nachbarschaftsrecht. Denn Immissionen haben nicht nur vermeintlich grosse Themen, wie etwa die Stickstoffbelastung, zum Thema, sondern auch kleine wie Zigarettenrauch.

Der Schuldbrief

In der Schweiz ist der Schuldbrief besonders für den Kauf einer Immobilie sinnvoll. Wer über eine Finanzierung dieser Art nachdenkt und auf einen Schlag nicht die Geldmittel zur Verfügung hat, kann den Schuldbrief als vor dem Gesetz gültiges Dokument einsetzen. In der Praxis können nur wenige Menschen den Hauskauf alleine mit dem Eigenkapital bewerkstelligen. Vielmehr wird auf das Fremdkapital einer Bank zurückgegriffen und eine Hypothek aufgenommen. Damit dieses Darlehen jedoch gewährt wird, sichert sich die Bank durch ein Grundpfand ab. Das ist dann häufig der Schuldbrief.

Bewährungshilfe – soziale Integration für Deliktfreiheit

Durch Bewährungshilfe haben Straftäter die Möglichkeit, sich nach einer frühzeitigen Haftentlassung neu im Alltag zu integrieren und zu zeigen, dass ein Hang zu neuen Straftaten nicht mehr besteht. Während dieser Zeit werden die Lebensumstände des Täters unter die Lupe genommen und der Versuch unternommen, seinen Alltag zu normalisieren, etwa durch Arbeitsvermittlung und Resozialisierung.