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Grob fahrlässig handelst du immer dann, wenn ein verursachter Schaden durch ein naheliegendes oder einfaches Verhalten hätte verhindert werden können, du es jedoch an einer notwendigen Sorgfaltspflicht fehlen lässt. Das betrifft besonders Versicherungsfälle, darunter ein falsches Verhalten im Verkehr oder im eigenen Haushalt. Grobe Fahrlässigkeit ist dann der Fall, wenn du zum Beispiel:
Der Begriff Fahrlässigkeit wird sowohl im Zivilrecht als auch im Strafrecht angewendet. Im Zivilrecht bedeutet „fahrlässig“, dass du im Verkehr die erforderliche Sorgfalt ausser Acht gelassen hast. Die Beurteilung richtet sich dabei nicht nur nach individuellen, sondern auch nach allgemeinen Verkehrsbedürfnissen. Entsprechend darf ein objektiv abstrakter Sorgfaltsmassstab herangezogen werden.
Im Zivil- oder Privatrecht wird Fahrlässigkeit in einfache und grobe Fahrlässigkeit unterschieden. Im Strafrecht wiederum gibt es einfache Fahrlässigkeit und Leichtfertigkeit. Unterlässt du deine Sorgfaltspflicht während der Fahrt und du hast einen Unfall oder beschädigst ein anderes Fahrzeug, kann die Versicherung bei der Prüfung die Zahlung kürzen. Die vollständige Verweigerung der Zahlung ist seit 2008 nicht mehr möglich. Vielmehr gilt hier eine Quotenregelung, die die Höhe der gekürzten Summe bestimmt.
Versicherungen schliessen mit dir einen Vertrag ab, in dem die verschiedenen Klauseln deutlich darauf hinweisen, wann eine Zahlung verweigert wird und wann die Versicherung dennoch für den Schaden aufkommt. Grobe Fahrlässigkeit gehört in der Regel dazu oder muss explizit ausgeschlossen sein. Das ist bei vielen Hausratsversicherungen oder KFZ-Versicherungen gegen einen Aufpreis des Tarifs der Fall. Ist im Vertrag enthalten, dass die Versicherung auf Einrede bei grober Fahrlässigkeit verzichtet, findet keine Prüfung statt und die Summe wird ausgezahlt. Bei einer einfachen Fahrlässigkeit besteht immer Zahlungspflicht, wenn kein Verdacht auf Vorsatz besteht.
Verursachst du einen Schaden durch grobe Fahrlässigkeit, hat die Versicherung das Recht, die Leistung zu kürzen. Das hängt von der Art des Schadens und Verschuldens ab. Wenn du unaufmerksam gehandelt hast, liegt der Fall noch einmal anders als bei einer vollständigen Verletzung der Sorgfaltspflicht. Lässt du eine Kerze unbeaufsichtigt brennen, gerät nicht nur deine Wohnung in Gefahr, sondern immer auch der Versicherungsschutz. Gleiches gilt für einen Wasserschaden, der durch dein eigenes Verschulden entstanden ist, beispielsweise wenn die du die Waschmaschine laufen lässt und das Haus verlässt. Häufiger als der vollständige Verzicht auf Beitragsleistung ist die Kürzung. Diese muss jedoch auch explizit als Klausel im Versicherungsvertrag enthalten sein.
Im Zivil- und Versicherungsrecht wird immer zwischen einfacher und grober Fahrlässigkeit unterschieden. Dabei steht ein unvorsichtiges Handeln einem vorsätzlichen gegenüber. Von Vorsatz ist im Strafrecht die Rede, wenn du genau weisst, welche Folgen aus deiner Handlung entstehen. Das fällt unter grobe Fahrlässigkeit, die gleichzeitig auch beinhaltet, dass du unvorsichtig gehandelt hast, während der Schaden vermeidbar war.
Einfache Fahrlässigkeit wiederum ist ein fehlerhaftes und unabsichtliches Verhalten, das auch nur einmalig berücksichtig wird. Fährst du im Auto und verursachst einen Unfall, weil du durch ein entgegenkommendes Fahrzeug geblendet wurdest, liegt einfache Fahrlässigkeit vor. Die Prüfung erfolgt hier objektiv, während der Massstab für grobe Fahrlässigkeit sowohl objektiv als auch subjektiv angesetzt ist. Das bedeutet, dass eine Prüfung auch die Umstände des Versicherungsnehmers mit einbezieht. Grobe Fahrlässigkeit liegt dann vor, wenn du dich in objektiver und in subjektiver Hinsicht schuldig machst.
Bei einem gängigen Schaden übernimmt die Versicherung die Haftung und muss die Erfüllung des Vertrags gewährleisten. Besteht jedoch Verdacht auf Vorsatz und Verletzung der Sorgfaltspflicht und hast du einen Schaden absichtlich herbeigeführt, liegt die Beweispflicht immer auf Seiten des Versicherungsunternehmens der Privathaftpflicht. Sie hat zu prüfen, ob grobe Fahrlässigkeit vorliegt und die Haftung für die zu erstattende Summe vollständig, gekürzt und anteilig ausfällt oder gar nicht erfolgt.
Von Leichtfertigkeit ist im Strafrecht die Rede, wenn ein besonders schwerer Pflichtverstoss vorliegt und du dich leichtfertig über eine ansonsten gebotene Sicherheit hinwegsetzt. Daran orientiert sich auch die Rechtsprechung. Du hast bei Leichtfertigkeit deine Sorgfaltspflicht in besonderem Masse verletzt, sodass sie schwerer als die Fahrlässigkeit wiegt, dennoch zur groben Fahrlässigkeit gehört. Hier kann eine unbewusste und bewusste Fahrlässigkeit vorliegen. Typische Beispiele sind:
Kaufverträge können für zahlreiche Gegenstände abgeschlossen werden. Sei es das Haus samt Grundstück, das Fahrzeug oder Möbel: Auf jeden Fall solltest du einen schriftlichen Kaufvertrag abschliessen, damit du auf der sicheren Seite bist. Dabei solltest du einige grundlegende Dinge beachten. Kaum ein anderer Vertrag wird in der Schweiz so häufig abgeschlossen wie der Kaufvertrag – umso wichtiger also, dass du vertragliche Pflichten kennst und es zu keinen Missverständnissen zwischen dir und deinem Vertragspartner kommt.
Wenn einer Person bestimmte Dinge rechtlich zustehen, kann eine Gegenpartei durch eine Verzichtserklärung sicherstellen, dass die Person keine Ansprüche erhebt. In vielen Fällen ist für die Verzichtserklärung eine notarielle Beglaubigung notwendig, so vor allen Dingen bei Erbverzicht oder Unterhaltsverzicht. Die Verzichtserklärung ermöglicht Rechtsklarheit und vermeidet Streitigkeiten. Dem Verzichtserklärer kann dabei auch eine Entschädigung zugestanden werden. Mehr zum Thema erfährst du hier.
Der Umzug in ein neues Zuhause ist ein besonderes Lebensereignis und weckt eine Fülle von Emotionen. Umso wichtiger ist es, dass die grosse Veränderung auf einer soliden rechtlichen Basis stattfinden kann. Ein Mietvertrag zwischen Mieter und Vermieter regelt alle zentralen Fragen rund um die Wohnung und gilt heute als unverzichtbar. In den meisten Fällen besprechen beide Parteien einen solchen schriftlichen Vertrag vor dem Einzug und können sich dabei auf einzelne Sonderregelungen wie zum Beispiel eine gemeinsame Gartennutzung einigen. Auch eine Untervermietung sollte immer durch einen Vertrag abgesichert werden.
Du möchtest deine Wohnung kündigen und hast dich bisher noch nicht darüber informiert, was bei einem Kündigungsschreiben zu beachten ist? Dann bist du hier richtig. Eine Wohnungskündigung kann verschiedene Gründe haben. Sie reichen von einem tollen Jobangebot in einer anderen Stadt über das Zusammenziehen mit einem Partner bis hin zu Problemen des aktuellen Mietverhältnisses. Wichtig ist nicht nur, dass das Kündigungsschreiben richtig aufgesetzt ist, sondern auch, dass der Kündigungstermin richtig eingehalten wird. Die häufigsten Fragen rund um die Wohnungskündigung haben wir hier beantwortet.
Eltern möchten ihrem Kind die besten Voraussetzungen schaffen, ohne dass die Abwesenheit von der Arbeit Einbussen bringt. Alle Frauen in der Schweiz, die bei der Geburt ihres Kindes berufstätig sind, haben hierzu Anspruch auf Mutterschaftsurlaub und eine Entschädigung für den Verdienstausfall. Die Bestimmungen unterliegen dem Mutterschutz, sodass für Männer andere Regeln gelten – sie erhalten Vaterschaftsurlaub.
Dokumente bestimmen unser Leben. Sie bescheinigen unsere beruflichen Fähigkeiten, unsere Staatsangehörigkeit, welche Fahrzeuge wir fahren dürfen und bis wann der Mietvertrag läuft. Wir verlassen uns darauf, dass diese korrekt sind, denn was, wenn nicht? Eine gefälschte Entschuldigung für die Schule ist vergleichsweise harmlos, einer Person mit gefälschter Approbation als Arzt möchte man lieber nicht in die Hände fallen. Wo beginnt Urkundenfälschung? Was stehen darauf für Strafen? Wie lange steht die Sanktion im Strafregisterauszug? Hier gibt es Antworten auf die sieben wichtigsten Fragen!