Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.
Eine Urkunde ist laut Definition ein Dokument, das Tatsachen von rechtlicher Bedeutung feststellt. Als Urkundenfälschung gilt, wenn dieses Schreiben manipuliert worden ist, um sich oder jemandem anderen einen Vorteil zu verschaffen. Das kann der Zugang zu einer Berufsausbildung sein oder auch ein finanzieller Vorteil im Geschäftsleben. Das Vertrauen in schriftliche Dokumente ist ein hohes Rechtsgut, das geschützt werden soll. Unter den Begriff Urkundenfälschung fallen sowohl Dokumente, die komplett erfunden sind, als auch solche, bei denen eine unbefugte Änderung vorgenommen wurde, beispielsweise eine bessere Note auf einem ansonsten echten Zeugnis. Auch darf die Unterschrift unter einem Dokument nur von der Person stammen, deren Name dort steht. Die Blankounterschrift einer Person darf auch nicht dazu genutzt werden, um sie unter ein Dokument zu setzen, für das sie nicht gedacht war, zum Beispiel unter ein falsches Testament. Eine Urkunde muss nicht unbedingt auf Papier sein: Auch die Abänderung einer E-Mail kann Urkundenfälschung sein. Eng verwandt damit ist, wenn jemand sich mit falschen Angaben, beispielsweise beim Gemeindepräsidenten, eine echte Urkunde erschlichen hat (Erschleichung einer falschen Beurkundung) oder auf einem echten Dokument falsche Angaben macht (Falschbeurkundung). Auch die Benutzung einer nicht selbst gefälschten Urkunde ist eine Straftat. Alle Varianten von Urkundenfälschung sind im Strafgesetzbuch ab Art. 251 aufgeführt.
Die Sanktionen für Urkundenfälschung hängen davon ab, welche Folgen die Täuschung hatte oder haben sollte. Urkundenfälschung gilt grundsätzlich als Verbrechen und keineswegs als Kavaliersdelikt. Dafür kann eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahre verhängt werden, in leichteren Fällen bis zu drei Jahre. Es gibt Einzelfälle, die im Urteil als Bagatellen eingestuft wurden. Dies hängt davon ab, wie weit die vorgetäuschte Lage von der Realität entfernt war und wie gross der Vorteil war, den sich jemand damit verschaffte. Beispiel: Fälschung einer Unterschrift auf einer Vollmacht aus Bequemlichkeit, obwohl man sie ohnehin bekommen hätte. Wenn ein minderjähriger Schüler sich selbst eine Entschuldigung schreibt und die Unterschrift seiner Eltern dazu simuliert, um sein Schulschwänzen zu kaschieren, gilt das noch nicht als Urkundenfälschung.
Ein Führerbeweis ist ein Ausweis und damit eine besondere Urkunde. Die Fälschung von Ausweisen ist in Art.252 Strafgesetzbuch eigens berücksichtigt. Dafür kann eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren verhängt werden. Wer mit einem gefälschten Führerbeweis am Steuer erwischt wird, wird ausserdem wegen Fahrens ohne gültigen Führerbeweis sanktioniert. Dazu kommen Klagen wegen Schäden, die möglicherweise verursacht wurden.
Urkundenfälschung ist ein eigener Tatbestand nach Art.251 ff. Zusätzlich kann es aber auch Betrug sein, wenn dadurch jemand geschädigt wurde. Beispiel: Ein Grundstück wurde zu einem überhöhten Preis verkauft, weil das Wertgutachten gefälscht wurde. Oder es wurde von jemandem verkauft, der gar nicht Eigentümer des Grundstücks war und falsche Papiere dazu vorgelegt hatte.
Eine Vorladung von der Polizei ist der erste Schritt in einem Ermittlungsverfahren. Als Beschuldigter musst du dich nicht selbst belasten. Du hast das Recht zu schweigen und musst nicht am Verfahren mitwirken. Du musst der Vorladung auch nicht folgen. Ausserdem hast du das Recht auf Verteidigerbeizug ab der ersten polizeilichen Vernehmung. Dies solltest du nutzen und dir einen fachlich kompetenten Anwalt suchen. Es sei denn, es handelt sich bei den Vorwürfen lediglich um ein dummes Missverständnis, das schnell aufgeklärt ist.
Es gibt verschieden schwere Formen von Urkundenfälschung. Entsprechend unterschiedliche Urteile werden gefällt und danach unterscheiden sich auch die Fristen der Verjährung. Leichte Fälle und konkret das Fälschen von Ausweisen als Tatbestand verjähren nach sieben Jahren. Die meisten Varianten, darunter das Erschleichen einer falschen Beurkundung und Urkundenfälschung im Amt, verjähren erst 15 Jahre nach der Tat.
Bagatellfälle, für die im Urteil nur Geldstrafen unter 5000 Franken oder 180 Stunden gemeinnützige Arbeit verhängt wurden, werden nicht ins Strafregister aufgenommen. Höhere Geldbussen, bedingte Freiheitsstrafen und erste Freiheitsstrafe unter einem Jahr bleiben darin zehn Jahre sichtbar. Eine Freiheitsstrafe von einem bis zu fünf Jahren bleibt 15 Jahre im Strafregister und damit auch im Auszug.
Die Patientenverfügung soll sicherstellen, dass Menschen nach einem schweren Unfall, in gesundheitlich schwierigen Situationen und bei einem Heimeintritt nach ihrem eigenen Willen versorgt werden. Aber wie soll ein Mensch, der bewusstlos, komatös oder psychisch sehr eingeschränkt ist, seinen Willen äussern? Mit der Patientenverfügung steht in der Schweiz ein Formular bereit, in dem du schon vor dem Eintreten einer solchen Situation einen Vorsorgeauftrag gibst. Du triffst damit Entscheidungen proaktiv und entlastest nahestehende Personen im Ernstfall – denn wenn keine schriftliche Verfügung vorliegt, müssen diese die Entscheidungen treffen.
Es gibt Berufe, in denen es noch mehr als in anderen auf ein Vertrauensverhältnis zwischen Anbieter und Klient ankommt. Dazu gehören zum Beispiel die Berufsgruppen der Anwälte, Pfarrer und Ärzte. In diesen Feldern ist es wichtig, dass sich ein Hilfesuchender voll und ganz öffnen und frei erzählen kann, ohne Sorge haben zu müssen, dass ein Geheimnis oder eine reine Privatangelegenheit an Dritte weitergetragen wird. Das wird durch die berufliche Schweigepflicht der Angehörigen dieser Berufsgruppen garantiert. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen eine Weitergabe von Informationen wichtig ist. Dafür gibt es die Schweigepflichtentbindung.
Eine Ehekrise ist für alle Beteiligten unangenehm. Ist ein Zusammenleben nicht mehr möglich, ist eine Scheidung oft die einzige Lösung, um die Konflikte beizulegen. Diese ist jedoch an viele Bedingungen und Regelungen geknüpft. Ideal ist es, wenn die Scheidung einvernehmlich erfolgt und durch eine Scheidungskonvention als Vertrag alle wichtigen Punkte für beide Parteien günstig geregelt werden. Das betrifft das Sorgerecht, den Unterhalt oder die Aufteilung der Güter. Vorteilhafte Scheidungslösungen gelingen mit einem Anwalt schneller.
Wer als Unternehmer Mitarbeiter beschäftigt, kann an sie den Anspruch zur Pflichterfüllung ihrer Aufgaben stellen. Aber auch Arbeitnehmer haben Verpflichtungen gegenüber ihren Angestellten. Dazu gehört vor allem die Fürsorgepflicht. Wie sie im Schweizer Arbeitsrecht gesetzlich geregelt ist und welche Bereiche die Fürsorgepflicht umfasst, erklären wir dir in unserem Ratgeber. Ausserdem erfährst du, welche Rechte Arbeitnehmer haben, wenn der Arbeitgeber seine Fürsorgepflicht verletzt. Darüber hinaus erläutern wir auch die Pflichten der Arbeitnehmer.
Beginnst du einen neuen Job, kommt auf dich eine aufregende Zeit, aber auch eine Menge Ungewissheit zu. Denn ob die neue Arbeitsstelle tatsächlich so vielversprechend und spannend ist, wie anfangs angenommen, stellt sich meist erst nach einigen Wochen heraus. Manchmal passt es einfach nicht – die Tätigkeit macht keinen Spass, das Arbeitsklima ist schlecht oder du kannst die Ansprüche deines Chefs nicht erfüllen. Aus diesem Grund sieht das Schweizer Arbeitsrecht eine Probezeit vor, die es dir und deinem Arbeitgeber erlaubt, den Job kurzfristig und ohne Begründung zu kündigen. Alle Regeln für die Kündigungsfrist während der Probezeit erfährst du hier.
Für viele Situationen in der Schweiz ist ein Strafregisterauszug nötig. Ob bei der Wohnungs- oder Jobsuche, bei einem Visumsantrag oder der Aufnahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit: Früher oder später musst du sicher einen Auszug aus dem Strafregister beantragen. Doch was steht eigentlich im Strafregister? Wer kann einen Strafregisterauszug bestellen und wo bekommt man ihn? Was ist der Unterschied zwischen einem Privatauszug und einem Sonderprivatauszug? Diese und weitere wichtige Fragen beantworten wir dir hier.