Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Anwälte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Die Vereinbarung als Rechtsbegriff

Die Vereinbarung als Rechtsbegriff

Vereinbarungen werden in vielen Bereichen getroffen. Auch der Vertrag ist eine Vereinbarung zwischen zwei Vertragspartnern, die auf schriftlichem Weg alle wichtigen Punkte und die Willenserklärung beider Parteien beinhaltet. Die Vereinbarung gilt für den Entstehungstatbestand eines Rechtssatzes und ist im Privatrecht und im öffentlichen Recht mit rechtsetzender Wirkung gültig.

Was ist eine Vereinbarung?

Eine Vereinbarung erfolgt zwischen zwei oder mehreren Parteien, entweder auf mündlichem oder schriftlichem Weg. Als Rechtsbegriff gilt die Vereinbarung als Vertrag, wenn sie schriftlich zwischen Vertragsparteien stattfindet und die Ausführung einzelner Vertragsbestandteile beinhaltet. Unterschieden wird in:

  • die Betriebsvereinbarung (im Arbeitsrecht)
  • die Dienstvereinbarung (im öffentlichen Dienst)
  • die freie Vereinbarung (auf freiwilliger Basis und als Organisationsprinzip)
  • die Zielvereinbarung (Begriff in der Führungstechnik)
  • die Eingliederungsvereinbarung (Verwaltungsakt)
  • die privatrechtliche Vereinbarung (im Privatrecht)

Ist die Vereinbarung gültig wie ein Vertrag?

Wird die Vereinbarung schriftlich aufgesetzt, ist sie ebenso gültig wie ein Vertrag. Dafür sind die gleichen Voraussetzungen notwendig, damit das Dokument rechtskräftig ist. Hilfreich sind Vorlagen und Formulare. Auch ein Widerrufsrecht ist bei der Vereinbarung gegeben und gilt normalerweise 14 Tage nach Abschluss des Vertrags oder nach Erhalt einer Ware. Die schriftliche Vereinbarung kommt u. a. zur Anwendung im:

  • Mietrecht
  • Kaufrecht
  • Arbeitsrecht
  • Scheidungsrecht
  • Bauchrecht

Welche Sicherheit bietet eine Vereinbarung?

Eine Vereinbarung ermöglicht nur dann Sicherheit, wenn sie rechtskräftig ist und entsprechend zwischen den Parteien schriftlich festgehalten wird. Das kann in vielen Situationen notwendig werden, etwa zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Mietern und Vermietern oder zwischen Ehepartnern, die sich trennen wollen. In der schriftlichen Vereinbarung werden alle Abmachungen festgehalten. Sicherheit ist geboten, wenn die Vereinbarung rechtskräftig ist und eine Art von Vertrag darstellt. Voraussetzungen sind:

  • die Unterschrift beider Parteien
  • der festgelegte Vertragsinhalt
  • die klare und gut verständliche Ausformulierung des Vertragsgegenstands
  • dass beide Vertragspartner geschäftsfähig und volljährig sind
  • dass beide Parteien eine Willenserklärung des anderen Vertragspartners erhalten

Mehr Sicherheit ist immer geboten, wenn die schriftliche Vereinbarung notariell beglaubigt wird. Weniger Sicherheit ist bei einer mündlichen Vereinbarung gegeben. Darum ist diese nicht zu empfehlen.

Welche Vereinbarung gibt es für den Datenschutz?

Der Datenschutz ist durch eine spezielle Vereinbarung gewährleistet, die eine Konformität sicherstellt. Die Vereinbarung enthält dann die Angaben, die genutzt werden dürfen, während der Datenschutz für bestimmte Bereiche greift. Das betrifft in der Regel die Verarbeitung personenbezogener Daten bei einem Auftrag und die gesamte Datenverarbeitung und Weitervermittlung. In Zeiten des Internets ist eine solche Vereinbarung zwingend erforderlich, damit der Datenschutz im Netz gegeben ist. Jeder hat das Recht, die Datenerfassung auf einer Webseite einzugrenzen oder ausführlich darüber informiert zu werden.

Welche Aufgaben hat die Vereinbarung bei der Planung und Übertragung von Abmachungen und Rechten?

Die schriftliche Vereinbarung hat den Zweck, beide Parteien an die Abmachung und Ausnützung der vertraglich festgelegten Bedingungen zu binden. Das gilt auch bei Nichterfüllung der Vereinbarung. Durch diese kann eine bessere Planung erfolgen, gleichzeitig ist möglich, eine Übertragung der Rechte oder Abmachung auf Dritte zu gewährleisten. Die Planung und Übertragung von Vereinbarungen unterliegt dem Vertragsrecht. Dieses umfasst alle Rechtsnormen, die das Zustandekommen regeln, entsprechend auch:

  • die Vertragsabwicklung
  • den Vertragsabschluss
  • Rechtswirkungen
  • Vertragsverletzungen

Als schriftliche Vereinbarung ist der Vertrag in vielen Bereichen notwendig, um die Sicherheit für die Vertragspartner zu gewährleisten. Verträge gibt es daher beispielsweise als:

  • Kaufvertrag
  • Arbeitsvertrag
  • Bauvertrag
  • Kreditvertrag
  • Leihvertrag
  • Mietvertrag
  • Pachtvertag
  • Versicherungsvertrag

In den moderneren Privatrechtskodifikationen besteht das Recht auf Vertragsfreiheit. Das bedeutet, dass Verträge in freier Form von beiden Parteien gestaltet werden können, wenn beide damit einverstanden sind. Dann gilt die Vereinbarung als bindend. Exemplarisch ist das im Schweizerischen Obligationsrecht verankert, wo es heisst, dass jeder Vertragsinhalt innerhalb der gesetzlichen Schranken beliebig festgestellt werden kann. Das betrifft alle schriftlichen Vereinbarungen, wenn sie die Form und den korrekten Inhalt aufweisen. Der Vertrag ist immer eine Vereinbarung und kommt durch Angebot und Annahme zustande. Er hat die Aufgaben der Absicherung.

Warum unterscheiden sich die Verwaltungsvereinbarungen von Kanton zu Kanton?

Die Schweiz hat 26 verschiedene Kantone, die nach eigenem Recht Regelungen und Vereinbarungen treffen können. Der Entscheid ist von Kanton zu Kanton gültig und unterliegt den Aufgaben der Verwaltungsstellen. Das kann die Beitragshöhe für die Ausgleichskasse betreffen, Kfz-Steuern und Regeln für die Anmeldung eines Fahrzeugs, das Waffenrecht, die Finanzierung öffentlicher Institutionen, die Auszahlungsmodalitäten der Krankenkasse, schulische Ansprüche und ähnliche Bedingungen. Jeder Kanton hat ein eigenes Verwaltungsrecht und kann dieses für die Planung von Projekten und die Übertragung von Gesetzen anwenden.

Was ist das Recht auf Direktion?

Das Direktionsrecht ist das Recht eines Arbeitgebers, durch eine Vereinbarung bzw. einen Vertrag Anweisungen an den Arbeitnehmer zu erteilen. Der Vertrag als Abmachung und Vereinbarung zwischen beiden Parteien enthält die Verpflichtung des Arbeitnehmers, seine Arbeit zu leisten, wobei Einzelheiten über Dauer, Lohn und Umsetzung schriftlich festgehalten werden müssen. Das ist als Leitungs-, Weisungs- und Direktionsrecht möglich, um die Arbeitsleistung konkret zu bestimmen.

Die Direktion und ihre Bedingungen sind auch in der Baudirektion oder Justizdirektion gültig. Grenzen für die Direktion gibt es im gesetzlichen Rahmen, da der Arbeitnehmer durch die Vereinbarung die Weisung und Direktion erlaubt und billigt. Ist das nicht der Fall, muss der Arbeitnehmer die Direktion nicht in Kauf nehmen und kann die Anforderungen zurückweisen. Das Direktionsrecht unterliegt der Kontrolle der Gerichte und Staatskanzlei. Institutionen ermöglichen zusätzlich, dass eine korrekte Ausnützung der Arbeitsleistung erfolgt und niemand benachteiligt wird.

Der Anwaltvergleich für die Schweiz. Finde die besten Anwälte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Befristeten Arbeitsvertrag kündigen: So wird es richtig gemacht

Ein befristeter Arbeitsvertrag unterliegt anderen Bedingungen als ein unbefristeter Vertrag. Das Arbeitsrecht zu kennen, ist daher sowohl für deinen Arbeitgeber als auch für dich als Arbeitnehmer wichtig. Das gilt ganz besonders dann, wenn du deinen befristeten Arbeitsvertrag kündigen möchtest. Kennst du deine Rechte und Pflichten nicht, können dir schnell Fehler unterlaufen, die unliebsame Folgen nach sich ziehen. Wir verraten dir, was du über das Thema wissen musst und wie du korrekt dein befristetes Arbeitsverhältnis beendest.

Zechprellerei – Rechte und Pflichten von Gast und Wirt

Beschwerden von Gästen sind genauso unangenehm wie Personen, die versuchen, sich vor dem Bezahlen der Rechnung zu drücken. Zechprellerei gilt als Betrug, muss jedoch in der Absicht vom Wirt des Lokals nachgewiesen werden. Sie liegt vor, wenn Gäste das Restaurant nach dem Verzehr der Speisen verlassen, ohne bezahlt zu haben. Liegt eine unabsichtliche Zechprellerei vor, beispielsweise wenn viele Gäste anwesend sind und schlicht vergessen wird, wer zahlt, genügt es meistens, die Rechnung zu begleichen. Zechprellerei muss mit einem eindeutigen Betrugsversuch einhergehen.

Erbrecht Schweiz – die wichtigsten Fragen

Verstirbt jemand, dann hinterlässt er zumeist einen Nachlass. Seine Nachkommen dürfen erben. Doch wie viel und zu welchen Teilen? Wie genau ist das Erbe im Schweizer Recht geregelt? Grundsätzlich gibt es für solche Fälle eine gesetzliche Erbfolge. Ausserdem können Erblasser mithilfe eines Testamentes und anderen Mitteln ihre Erbteilung regeln. Die Grundlagen des Schweizer Erbrechts finden sich im Schweizer Zivilgesetzbuch. Eine einfache Darstellung der wichtigsten Fragen findest du hier.

Strafregisterauszug – alle wichtigen Fakten für Privatpersonen

Für viele Situationen in der Schweiz ist ein Strafregisterauszug nötig. Ob bei der Wohnungs- oder Jobsuche, bei einem Visumsantrag oder der Aufnahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit: Früher oder später musst du sicher einen Auszug aus dem Strafregister beantragen. Doch was steht eigentlich im Strafregister? Wer kann einen Strafregisterauszug bestellen und wo bekommt man ihn? Was ist der Unterschied zwischen einem Privatauszug und einem Sonderprivatauszug? Diese und weitere wichtige Fragen beantworten wir dir hier.

Ex nunc – die wichtigsten Erläuterungen zu einem Begriff aus dem Vertragsrecht

Wir alle schliessen im Laufe unseres Lebens unzählige Verträge ab. Bei den meisten von ihnen geschieht das unbewusst – etwa beim täglichen Einkauf. Andere Vertragsabschlüsse dagegen sind von grosser Bedeutung für unser Leben: der Abschluss eines Arbeitsvertrages beispielsweise oder der Kauf einer Immobilie. Dass man aus bereits geschlossenen Verträgen oft nur schwer herauskommt, davon können viele ein Lied singen. Doch es gibt auch gute Gründe und Möglichkeiten, fehlerhafte Vereinbarungen wieder zu lösen oder umzuwandeln. Dabei unterscheidet die Rechtsprechung verschiedene Sachverhalte. Die grundlegendsten haben wir im Folgenden für dich zusammengefasst.

Betreibungsamt – wenn der Schuldner alle Zahlungserinnerungen ignoriert

Wenn auch die letzte Zahlungsaufforderung oder Mahnung nicht den erwünschten Erfolg hat, dann bleibt den Gläubigern häufig nur der Weg zum Betreibungsamt. Das sogenannte Betreibungsverfahren soll ihnen dabei helfen, an ihr Geld zu kommen. Dabei gibt es eine Reihe wichtiger Fragen zu beantworten, bevor du einen Antrag beim Betreibungsamt eingeben kannst, allein schon: Wie läutest du als Gläubiger das Verfahren über das Betreibungsamt am besten ein? Wir zeigen dir die schnellsten Wege auf, damit dein Konto ohne viel Verwaltungsaufwand den fehlenden Betrag zügig verbucht.