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Regelmässige Lohnerhöhungen? So sind sie in der Schweiz geregelt

Regelmässige Lohnerhöhungen? So sind sie in der Schweiz geregelt

Als Arbeitnehmer freut man sich darüber, wenn der Vorgesetzte einmal im Jahr eine Erhöhung der Löhne und Gehälter vornimmt. Im Allgemeinen sollten Lohnerhöhungen so hoch angesetzt sein, dass nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungen noch spürbar mehr Geld auf das Konto kommt. Eine Verpflichtung zur Anhebung der Löhne trifft den Arbeitgeber, wenn sie in Kollektivverträgen für die gesamte Branche vereinbart wurden. Diese Verträge gibt es für fast alle grossen Branchen. Der Grund für Lohnerhöhungen liegt meist darin, dass sie für den Arbeitnehmer einen Ausgleich zum stetig steigenden Preisniveau bieten sollen.

Welche Arten von Lohnerhöhungen gibt es?

Es gibt Lohnerhöhungen, die in den allgemein gültigen Kollektivverträgen ausgehandelt sind und individuelle Vereinbarungen für die regelmässige Anhebung des Gehalts. Während der Kollektivvertrag zwischen den Vertretern der Arbeitgeberseite und der Arbeitnehmerseite verhandelt wird, musst du dich für entsprechende Regelungen in deinem einzelnen Arbeitsvertrag selbst einsetzen. Bei individuell festgelegten Lohnerhöhungen ist der Spielraum deines Arbeitgebers etwas grösser und auch du selbst hast bessere Chancen, deine Vorstellungen durchzusetzen. Für eine individuelle Lohnerhöhung musst du deinem Arbeitgeber vermutlich gute Gründe liefern und ihn davon überzeugen, dass du mehr Geld verdienst.

Welche Rolle spielen die Gewerkschaften bei der Verhandlung?

In den meisten Branchen werden Lohnerhöhungen zwischen zwei Parteien vereinbart. Die Gewerkschaften sind die Vertreter der Arbeitnehmer. In fast allen grossen Branchen gibt es Gewerkschaften. Sie verhandeln die Arbeitsbedingungen einschliesslich der Löhne für die Arbeitnehmer und haben dadurch eine starke Position. In welcher Höhe Lohnerhöhungen gewährt werden, wer sie erhält und welche Voraussetzungen zu erfüllen sind, ist in den Kollektivverträgen geregelt. Gilt der Kollektivvertrag für die gesamte Branche, kann sich ein einzelnes Unternehmen nicht ausnehmen. Selbst wenn es die Geschäftslage aktuell nicht erlaubt, ist eine Erhöhung der Löhne zu zahlen, wenn es im Vertrag so festgeschrieben ist. Neben den kollektiv geltenden Verträgen gibt es individuelle Vereinbarungen zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer. Mit solchen Vereinbarungen haben die Arbeitnehmervertreter nichts zu tun.

Wie hoch sind Lohnerhöhungen in Prozent?

Eine pauschale Angabe zur Grössenordnung von Lohnerhöhungen gibt es nicht. Sinn einer Lohnerhöhung ist allerdings auch, die allgemeine Teuerung auszugleichen, von der jeder Verbraucher betroffen ist. Deshalb sollte eine Lohnerhöhung aus dem Kollektivvertrag so hoch angesetzt werden, dass die aktuelle Teuerungsrate in Prozent mindestens ausgeglichen wird. Nur in diesem Fall hat der Arbeitnehmer durch die Lohnerhöhung tatsächlich mehr Geld im Portemonnaie. Andererseits muss eine Anhebung der Löhne und Gehälter in Prozent so moderat sein, dass sie für alle Unternehmen aus der Branche langfristig sicher zu zahlen ist. Ein Schweizerischer Arbeitgeberverband sollte darauf achten, dass sich die Lohnerhöhung für seine Branche in einem überschaubaren Rahmen hält.

Gelten höhere Löhne auch für Frauen und Lehrpersonen?

Sind Lohnerhöhungen in einer gewissen Höhe in Prozent im Tarifvertrag dokumentiert, gelten sie für alle Gruppen, die dort genannt sind. In der Regel gibt es keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern, weil dies gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz sprechen würde. Allenfalls sachlich sehr gerechtfertigte Gründe könnten aufgeführt werden, damit Männer und Frauen bei gleicher Leistung und Qualifikation unterschiedliche Lohnerhöhungen erhalten. Trotzdem sind solche Fälle in der Praxis möglich, sofern sie gut begründet sind. Eine Lohnerhöhung kann selbstverständlich auch für Lehrpersonen vereinbart werden. Gerade diese Personengruppe verdient zu Beginn der beruflichen Tätigkeit noch recht wenig und sollte deshalb mit überproportional hohen Lohnerhöhungen bedacht werden. Ob du als Lehrperson eine Lohnerhöhung bekommst, liest du im Tarifvertrag für deine Branche oder für dein Unternehmen nach.

Welche Regeln greifen für Staatspersonal?

Auch für Angestellte des Staates werden in regelmässigen Abständen höhere Löhne gezahlt. Sofern eine Lohnerhöhung für Staatspersonal an eine Bewertung der Arbeitsleistung gekoppelt ist, muss diese Leistung in der Regel erbracht sein, damit eine Anhebung der Bezüge möglich ist. Auch für Frauen als Staatspersonal gelten entsprechende Regeln, so dass sie von höheren Löhnen nicht ausgenommen sind.

Wie bekomme ich eine Lohnerhöhung?

Falls für deinen Betrieb kein Kollektivvertrag besteht, in dem eine Lohnerhöhung vereinbart wurde, kannst du individuelle Abmachungen mit deinem Arbeitgeber treffen. In diesem Fall sind höhere Löhne meist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Diese können zum Beispiel

  • eine kontinuierlich gute Arbeitsleistung
  • ein erweiterter Verantwortungsbereich
  • freiwillige Übernahme von Mehrarbeit
  • Unterstützung bei Personalengpässen oder
  • ein Aufstieg in eine Führungsposition

sein. In der Regel ist eine Gehaltsentwicklung eine Folge von hoher Leistungsbereitschaft und guter Arbeit, durch die du dich positiv von deinen Kollegen abhebst.

Was mache ich, wenn ich keine Erhöhung erhalte?

Selbstverständlich bist du enttäuscht, wenn dein Arbeitgeber dir in einem Jahr keine Lohnerhöhung gewährt. In diesem Fall solltest du die Gründe in Erfahrung bringen. Vielleicht war die Geschäftslage in den vergangenen Monaten schwächer als erwartet, vielleicht besteht sogar ein Lohnrückstand. Dann ist es besser, vorerst auf eine Anhebung des Lohns zu verzichten, bis sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens wieder stabilisiert hat.

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