Immissionen – Einwirkungen von Emissionen auf Mensch und Umwelt

Der Begriff Immission ist weniger verbreitet als die Emission, die vor allem vor dem Hintergrund der Umweltdebatte wichtig ist. Die Immission richtet den Blick auf den oder das Geschädigte: Wie wirken sich Strahlen, Luftverunreinigungen, Lärm oder Schadstoffe aus? Welche Schäden entstehen und welche Einschränkungen gibt es durch verschiedene Emissionen? Sich mit Immission zu beschäftigen, heisst daher immer, sich mit Ursache und Wirkung zu befassen. Das ist nicht nur im Umweltkontext wichtig, sondern beispielsweise auch im Baurecht und insbesondere im Schweizer Nachbarschaftsrecht. Denn Immissionen haben nicht nur vermeintlich grosse Themen, wie etwa die Stickstoffbelastung, zum Thema, sondern auch kleine wie Zigarettenrauch.

Zum Begriff – Was heisst Immission?

Der Begriff Immission kommt aus dem Lateinischen. „Immittere“ heisst so viel wie „hineinschicken“, „hineinsenden“. Es geht also um Umwelteinwirkungen durch Stoffe und andere Emissionen. Das ist rechtlich durchaus relevant, denn es macht einen grossen Unterschied, ob die Quelle der Emissionen – der Emittent – zu viel aussendet und dies sich negativ auswirkt, oder ob lediglich die Umwelt oder der Mitbürger nicht ausreichend geschützt wird. Soll heissen: Emissionen abzuschirmen oder zu neutralisieren heisst nicht, dass Emissionen verringert würden. Abschirmung heisst jedoch, dass die Immissionen – und damit die Einwirkungen – verringert werden.

Was ist der Unterschied zwischen Emission und Immission?

Der Unterschied zwischen Emission und Immission besteht in der Ausrichtung des Einflusses. Die Emission entspricht ihrer Bedeutung her der Aussendung von Einflussfaktoren, darunter beispielsweise:

  • Geräusche
  • Gase
  • Erschütterungen
  • Chemikalien

Wirken diese oder andere Faktoren auf Tiere, Menschen oder Pflanzen negativ ein, ist eine Immission entstanden. Nicht jede Emission führt also zu einer rechtlich relevanten Immission, denn wo kein Schaden entsteht oder wo er nicht beanstandet wird, wird auch nicht gehandelt. Allerdings bleiben trotz dessen Emissionen nicht ohne Folgen. Die Frage nach der Definition und Ausfindigmachung von Emittenten ist eine der Grundlage des Umweltrechtes in vielen Staaten.

Was ist die rechtliche Definition von Immission?

Eine rechtliche Definition der Immission existiert für sich nicht. Es gibt Einzelfallbetrachtungen und den Immissionsschutz als Teil des Schweizer Umweltrechtes. Die Bedeutung des Immissionsschutzes, der vor allem als Aufruf zur Verringerung der Immissionen durch den Emittenten verstanden werden kann, besteht in der Betonung der Wichtigkeit des Schutzes von Mensch und Umwelt. Besonders relevant ist das entsprechende Gesetz im Bezug auf die Luftqualität. Du persönlich profitierst auch von entsprechenden Gesetzen, da auf ihren Grundlagen auch Grenzwerte und Richtwerte definiert sind. Diese wiederum sind Grundlagen, um Emittenten zum Handeln zu zwingen.

Welche Bedeutung kann Immission konkret haben?

Immissionen sind kein abstrakter Rechtsbegriff oder ein physikalisches Konzept. Sie beschreiben konkrete Einflüsse und negative Einwirkungen. Beispiele für Immissionen sind:

  • verschmutzte Luft durch Abgase, Feinstaub und mehr (Luftverunreinigungen)
  • durch Gerüche belastete Luft
  • durch Strahlung entstehende Materialschäden sowie Schäden an Flora und Fauna
  • durch Erschütterungen entstehende Materialschäden
  • Belastungen des Abwassers und der Böden durch Abfälle
  • Verschattung von Plätzen durch Gebäude
  • gesundheitliche Folgen durch Dämpfe, Chemieabfälle, Lärm, Feinstaub und so weiter
  • Verdrängung von Tieren und Pflanzen durch bauliche Massnahmen
  • elektromagnetische Störungen von Geräten durch Starkstromanlagen

Es gibt noch viele weitere Immissionen. In deinem Alltag wirst du feststellen, dass sich vieles auf dich auswirkt. Oftmals ist es gewöhnlich, wie etwa Strassenlärm. Relevant sind Immissionen daher erst, wenn Schäden entstehen oder befürchtet werden.

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Welche Immissionen werden vom Menschen verursacht?

Es gibt kaum Immissionen, die nicht künstlich geschaffen sind. Dies liegt daran, dass in der Natur wenig entsteht, was in kurzer Zeit nachhaltige Auswirkungen auf die Umwelt hat. Veränderungen in von Menschenhand in Ruhe gelassenen Räumen sind langsamer. Die Bedeutung des Menschen für Eingriffe in die Umwelt und das Leben anderer Menschen sollte daher nicht unterschätzt werden. Der Unterschied besteht in stärkster Form seit dem Beginn der Industrialisierung: Landstriche werden schnell verändert, Kohle wird verbrannt, der Boden wird aufgegraben und nach Erzen und anderen Dingen in grossem Stil durchpflügt. Chemikalische Erzeugnisse, grosse Maschinen für Transport und Verkehr sowie die Planung von Städten und vielem mehr bedeuten riesige Einschnitte. Zudem ist fast jeder Emittent – von Kohlenstoffdioxid, Lärm, Rauch oder Abfall.

Wie werden Immissionen überwacht?

Gerade, weil das Bewusstsein für Emissionen und Immissionen unter dem Stichwort Umweltschutz stark gewachsen ist, gibt es Umweltgesetze. Sie beschäftigen sich mit Grenzwerten, die beispielsweise die maximale Konzentration von Schadstoffen im Boden festlegen. Zusätzlich gibt es Massnahmen, namentlich den Immissionsschutz, die die Auswirkungen der Emissionen mildern sollen. Aber auch Lärmmessungen, Vorgaben von Planungsbehörden und Ämtern sowie Ratschläge aus der Wissenschaft bilden Grundlagen für Richtlinien und Gesetze.

Wie hängen Immissionen, Emissionen und Umweltschutz zusammen?

Weil Emissionen sich nicht gänzlich verhindern lassen, aber viele zu starken Schäden in der Umwelt führen, sind Eindämmungen und sauberere Technologien ein Ziel. Immissionen werden aber auch vom Menschen wahrgenommen. So gehen die Belastung der Menschen vor Ort, etwa verseuchte Böden, und die Belastung der Umwelt Hand in Hand. Das Ausfindigmachen von Missständen führt dann oftmals zu Besserungen. Zusätzlich wird durch bessere Technologie, durch Richt- und Grenzwerte sowie durch ausgleichende Massnahmen Prävention betrieben.

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