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Mediation – Lösung in scheinbar ausweglosen Situationen

Mediation – Lösung in scheinbar ausweglosen Situationen

Mediation ist ein freiwilliges und strukturiertes Verfahren, um einen Konflikt konstruktiv beizulegen. Vielleicht warst du schon einmal in einer Situation mit derart verhärteten Fronten, dass aufeinander zuzugehen nicht mehr möglich schien. Genau dort kannst du einen allparteilicher Experten einschalten, um dich und die anderen Konfliktparteien in eurem Lösungsprozess zu begleiten. Die Konfliktparteien, auch Medianden oder Medianten genannt, versuchen dabei, eine gemeinsame Vereinbarung zu erlangen, die ihren Interessen und Bedürfnissen entspricht.

Wann ist eine Mediation sinnvoll?

Oft erscheinen Konflikte als unlösbar. Sie arten sowohl privat als auch beruflich in Streitigkeiten aus, bei denen niemand mehr einen Kompromiss eingehen will. In solchen Fällen kann eine Mediation sinnvoll sein:

  1. Im privaten Umfeld lassen sich beispielsweise Auseinandersetzungen zwischen Nachbarn beilegen.
  2. In Erbschaftsangelegenheiten kann eine Mediation angebracht sein, denn sie hilft, zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern und belastende Auseinandersetzungen aufzulösen.
  3. Im Berufsleben setzen zahlreiche Unternehmen setzen Mediation ein, um innerbetriebliche Spannungen wie Mobbing anzugehen. Auch zwischen Geschäftspartnern kann eine Mediation gut sein, um eine möglichst harmonische geschäftliche Verbindung herbeizuführen.

Was macht der Mediator?

Der Mediator nimmt die Rolle eines unabhängigen Dritten ein, fungiert also als Vermittler. In den Mediationsverhandlungen stellt er eine unterstützende Begleitung zwischen den Konfliktparteien dar. Er ist kein Schlichter oder urteilender Richter, auch kein Entscheidungsträger, psychologischer oder pädagogischer Ratgeber, Interessenvertreter oder Rechtsberater. Stattdessen führt, leitet und steuert er die Beteiligten durch die verschiedenen Phasen der Mediation. Ein Vermittler organisiert weiterhin die Rahmenbedingungen für die Verhandlungen und ihren Verlauf. Er agiert wie ein Moderator und lenkt den Kommunikationsverlauf durch gezieltes Fragen und aktives Zuhören. Ebenso ist er bereit, ein schwieriges Thema anzusprechen, sofern es für die Verhandlung wichtig ist.

Warum ist ein Mediator sinnvoll?

Sicherlich hast du im Leben schon einige Unstimmigkeiten erlebt. Nicht alle davon sind einfach zu lösen, vor allem dann nicht, wenn es um brisante Themen geht. Mediatoren sind Vermittler, die den Prozess der Kommunikation erleichtern. Es geht ihnen um wechselseitige Einfühlung beider Parteien und um Schlichtung der Gemüter. Wenn du dich zu sehr in Streitigkeiten festgefahren hast, kann der Besuch beim Vermittler der Ausweg sein. Wichtig ist, dass beide Streitparteien damit einverstanden sind – unter Zwang zu handeln, wäre nämlich kontraproduktiv.

Funktioniert Mediation auch zwischen Eltern?

Auch zwischen Eltern ist Mediation ein probates Mittel, um Streitigkeiten zu schlichten. Die Familienmediation dreht sich meist um

  • Scheidung und Trennung
  • Unterhaltsstreitigkeiten
  • Bring- und Holzeiten für die Kinder
  • die Suche nach gemeinsamen Vorstellungen bei der Erziehung

Der Tätigkeitsbereich des Mediators ist aber viel breiter. Zu ihm kommen auch Paare, die sich keine Trennung leisten können oder Eltern mit Erbschaftskonflikten, Schulspannungen, Impf- oder Taschengelddiskussionen. Wichtig ist, dass jeder Teilnehmer ähnlich viel Redezeit erhält. Lösungsvorschläge wie "Ich weiss nicht" oder "So will ich es nicht" werden in der Regel nicht akzeptiert. Daher hält der Mediator alle Vorschläge der Elternteile schriftlich, beispielsweise auf einem Flipchart, fest. Auf diese Weise haben sowohl die Streitparteien als auch der Vermittler stets vor Augen, wo das Gespräch gerade hinführt. Ist der Streit gelöst, kommt es zu einer Vereinbarung, an die sich die Parteien halten müssen.

Können Kinder an einer Mediation teilnehmen?

Trennungen und Scheidungen geschehen in trauriger Regelmässigkeit. Für solche Fälle existiert eine Fülle an Beratungsangeboten, die sich auf die Kinder in der Beziehung fokussiert. Zu diesen gehört auch die Mediation. Wichtig ist, die Kinder in solchen Situationen auf die richtige Art und Weise einzubeziehen. Denn selbst, wenn du nicht direkt mit ihnen über die Probleme kommunizierst, kannst du sicher sein, dass sie sie auf einer emotionalen Ebene miterleben. Den Nachwuchs in die Mediation einzubeziehen, kann daher sinnvoll sein, denn ein Familienmediator richtet seinen Blick auch auf die Bedürfnisse der Kinder und somit auf eine optimale Kinderbetreuung.

Welches Thema ist bei der Mediation relevant?

Es kommt vor, dass du dir diese Frage nicht selbst beantworten kannst. In diesem Fall bieten die Mediatoren eine Hilfestellung. In einer anfänglichen Kennenlernphase finden sie heraus, welche Themen ursächlich für den vorliegenden Konflikt sind. Diese bringen sie dann an, damit du und dein Gegenüber bewusst darüber reflektieren können. Grundsätzlich eignet sich eine Mediation sowohl für den beruflichen als auch für den privaten Kontext.

Kann Mediation Konfliktparteien versöhnen?

Vereinbarungen gibt es überall, ob mündlich oder schriftlich, sowohl in der romantischen Liebe als auch im Business. Dort, wo es Vereinbarungen gibt, kommt es auch zu Streit. Nicht selten eskaliert dieser und führt zur Entzweiung. Natürlich ist Mediation kein Wundermittel. Weder vermeidet sie Streit, noch ist sie in der Lage, einmal geschlagene Wunden einfach zu heilen. Jedoch schafft sie einen fruchtbaren Nährboden für eine Entwicklung. Die durch Mediation forcierte Klarheit erleichtert das Finden einer Lösung, die für beide Parteien annehmbar ist. Doch auch hier ist Durchhaltevermögen gefragt: Die Verhandlungen können je nach Brisanz des Themas viel Zeit in Anspruch nehmen. Ein erfolgreiches Ende bedeutet, dass sowohl du als auch die anderen Parteien mit dem Ergebnis gleichermassen zufrieden sind.

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