Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Anwälte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Öffentliches Recht: die rechtlichen Beziehungen des Staates und seiner Organe

Öffentliches Recht: die rechtlichen Beziehungen des Staates und seiner Organe

Völkerrecht, Strafrecht, Staatsrecht – das öffentliche Recht ist ein weites Feld. Während das Privatrecht die Rechtsbeziehungen zwischen privaten Personen regelt, befasst sich öffentliches Recht mit den Rechtsbeziehungen zwischen den Bürgern und dem Staat. Was alles gehört zu diesem Rechtsbereich? In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.

Was ist öffentliches Recht und welche Funktionen erfüllt es?

Geht es um Streitigkeiten zwischen Privatpersonen nicht staatlichen Organen, kommt das Privatrecht zur Anwendung. Bei Rechtsstreitigkeiten zwischen dem Staat und seinen Bürgern oder zwischen staatlichen Organisationen findet dagegen das öffentliche Recht Anwendung.

Die Aufgaben im öffentlichen Recht sind aber noch viel umfassender. So beinhaltet dieser Rechtsbereich Gesetzesteil zahlreiche Vorgaben über die Aufgaben und die Organisation von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden. Dies können zum Beispiel Erlasse über Steuern sein oder auch Auflagen zum Umweltschutz. Kommt es zu Streitigkeiten zwischen verschiedenen Verwaltungen, ist auch das eine Angelegenheit des öffentlichen Rechts.

Ein grosser Teil des öffentlichen Rechts ist das Staatsorganisationsrecht. Darunter findest du Bestimmungen dazu, wie der Staat organisiert sein soll und welche Funktionen er erfüllen muss. Hier wird auch die Zuständigkeit einzelner Gerichte und Behörden geregelt. Auch mit dem Dienstverhältnis von Beamten beschäftigt sich das Staatsorganisationsrecht. Zusammengefasst hat dieser Rechtsbereich folgende Aufgaben:

  • Regelungen zur Organisation, zur Zusammensetzung und zu den Kompetenzen der obersten Staatsorgane
  • Bewahrung der Grundrechte, also den Schutz der Bürger vor staatlichen Eingriffen in individuelle Freiheiten
  • Regelung der rechtliche Stellung der staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften im Staatskirchenrecht

Welche Teilbereiche gehören zum öffentlichen Recht?

Von einigen Bereichen und Funktionen des öffentlichen Rechts hast du jetzt schon gelesen. Tatsächlich gehören aber noch viele andere Teilgebiete dazu:

  • Völkerrecht
  • Europarecht
  • nationales Recht
  • Staatsrecht
  • Strafrecht
  • allgemeines und besonderes Verwaltungsrecht

Zum Verwaltungsrecht gehören zum Beispiel auch das Steuerrecht und das Sozialrecht. Das Strafrecht nimmt eine Sonderrolle ein. Es ist so komplex, dass es in der Regel als eigenständiges Rechtsgebiet behandelt wird. Im Jurastudium gehört das Strafrecht zu den Grundlagen. Deshalb ist eine Ausarbeitung über Strafrecht im Verlauf des Studiums Pflichtprogramm.

Was regeln das öffentliche und das Zivilrecht?

Einfach gesagt, regelt öffentliches Recht alle Angelegenheiten, die nicht unter das Privatrecht fallen. Im Wesentlichen sind das Angelegenheiten zwischen dem Staat und dem Bürger und zwischen den staatlichen Organen untereinander. Dass es zu dieser Trennung kam, ist historisch bedingt. Eine exakte Abgrenzung ist praktisch gar nicht möglich. Teilweise greift das öffentliche Recht aber auch in den Privatbereich ein, wenn es um Dinge geht wie das das Mietrecht oder das Familien- und Eherecht.

Ist das Strafgesetzbuch Teil des öffentliches Rechts?

Das aktuelle Schweizerische Strafgesetzbuch wird mit StGB abgekürzt und ist seit 1942 in Kraft. Eine frühere Fassung gab es schon im Jahr 1937. Erste Entwürfe gehen auf Carl Stooss und das Jahr 1893 zurück. Es gehört zum öffentlichen Recht und ist damit Bundesrecht. Zuvor war das Strafrecht eine Angelegenheit der Kantone. Das Strafgesetzbuch gliedert sich in drei Gesetzbücher:

  • Erstes Buch: Allgemeine Bestimmungen (Art. 1 – 110 StGB)
  • Zweites Buch: Besondere Bestimmungen (Art. 111 – 332 StGB)
  • Drittes Buch: Einführung und Anwendung des Gesetzes (Art. 333 – 392 StGB)

Was ist ein Generalsekretariat und welche Aufgaben hat es?

Das Generalsekretariat ist die Schaltstelle zwischen dem Leiter eines Departments und den Bundesämtern sowie den Kantonen, Medienschaffenden und Kommunikationsverantwortlichen. Das Generalsekretariat übernimmt ausserdem die Koordination in personellen und organisatorischen Fragen, die Budgetierung, das Controlling, Rechnungswesen und Berichtswesen. In diesem Zusammenhang bearbeitet das Generalsekretariat zum Beispiel folgende Sachgebiete:

  • Stadt- und Gemeinderecht
  • politische Rechte, Wahlen und Abstimmungen
  • öffentlicher Verkehr
  • Energie

Gehören Bestimmungen von Stadt und Gemeinden zum öffentlichen Recht?

Das öffentliche Recht ist komplex und schwer zu überblicken. Generell lässt sich sagen: Es regelt die Angelegenheiten staatlicher Organisationen untereinander und Probleme zwischen staatlichen Organisationen und den Bürgern. Jede Gemeinde ist eine öffentlich-rechtliche Körperschaft, also eine staatliche Organisation, und somit gilt öffentliches Recht. Die Bestimmungen, die Gemeinden und Bürger betreffen, werden vor allem im Bereich besonderes Verwaltungsrecht geregelt. Hier geht es um alle Gebiete, in denen Behörden und Gemeinden tätig werden: Ausländerrecht, Schulwesen, Baurecht, Gesundheitswesen, Natur- und Umweltschutz und vieles mehr. Für Streitigkeiten im Bereich Steuern sind die Finanzgerichte zuständig, im Sozialrecht die Sozialgerichte.

Was ist der Unterschied zwischen einem Rechtsdienst und einem Ombudsmann?

Rechtsdienste gibt es in Gemeindeverwaltungen, Behörden und Universitäten. In ihnen bearbeiten Juristen einschlägige Rechtsfragen. Der Rechtsdienst ist meist eine Stabsstelle und der Geschäftsleitung, dem Vorstand oder dem Behördenleiter direkt zugeordnet. In grösseren Gemeinden und Kantonen ist der Rechtsdienst oft ein eigenes Amt. Er führt in der Regel alle gerichtlichen Verfahren durch, in die die Gemeinde involviert ist. Ein Ombudsmann hingegen prüft bei öffentlich-rechtlichen Fällen, ob ein Gesetz bei Entscheiden der Verwaltung richtig angewendet wurde. So darf eine Strafe beispielsweise nicht härter sein als nötig. Ist vor Gericht eine vorgeladene Partei der Ansicht, ein Richter oder die entsprechende Instanz sei nicht zuständig, kann der Betroffene ein Zuständigkeitsverfahren zur Klärung einleiten. Hilfe bei Rechtsfragen für öffentlich-rechtliche Fälle bietet auch eine Advokatur der Stadt.

Der Anwaltvergleich für die Schweiz. Finde die besten Anwälte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Generalvollmacht – so können Angehörige wichtige Angelegenheiten regeln

Das Vorhandensein einer sogenannten Generalvollmacht kann sehr wichtig sein. Denn aufgrund eines plötzlichen Unfalls oder andere Schicksalsschläge kann es passieren, dass du deine Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kannst. Eine Generalvollmacht legt fest, wer in diesen Fällen für dich handeln darf. In diesem Artikel erklären wir genauer, was eine Generalvollmacht ist, warum sie wichtig ist und worauf du dabei achten solltest.

Das Strassenverkehrsgesetz der Schweiz: Für wen gilt es und was müssen die Verkehrsteilnehmer beachten?

Der Verkehr wird immer dichter, weil immer mehr Menschen so mobil wie möglich sein möchten. Damit nicht jeder auf den Schweizer Strassen macht, was er will, gibt es Vorschriften, die den Ablauf im Strassenverkehr regeln. Diese Vorschriften sind im Strassenverkehrsgesetz der Schweiz festgelegt. Sie gelten nicht nur für motorisierte Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen, sondern auch für Velofahrer und Fussgänger.

Gütergemeinschaft: Alles Wichtige über einen der meistgewählten Güterstände

Die Hochzeit ist das romantischste Ereignis im Leben. Dennoch solltest du dir vor einer Heirat Gedanken darüber machen, wie die Vermögenswerte im Falle einer Scheidung aufgeteilt werden. Die Errungenschaftsbeteiligung ist der Standard beim Güterstand. Er hat allerdings den Nachteil, dass du bei einer Scheidung dein Vermögen mit deinem Ehepartner teilen musst. Hast du viel Vermögen, ist eine Gütertrennung sinnvoll, denn dann bleibt dein Vermögen auch nach einer Trennung komplett bei dir. Die Gütergemeinschaft ist ein weiterer Güterstand, für den sich viele Eheleute entscheiden. Alles Wissenswerte dazu findest du im folgenden Artikel.

Bäuerliches Bodenrecht – das Wichtigste erklärt

Im Gegensatz zum Handel mit normalem Grund und Boden sind die Handänderungen des landwirtschaftlich genutzten Bodens diversen Bestimmungen unterworfen. Die Gesetze, die die landwirtschaftlich genutzten Grundstücke betreffen, sind im Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB) geregelt. Hier erfährst du, welche Besonderheiten die Gesetzeslage in diesem Bereich mit sich bringt und worauf du im Detail achten solltest.

Fürsorgepflicht des Arbeitgebers: Infos und Tipps zur rechtlichen Grundlage

Wer als Unternehmer Mitarbeiter beschäftigt, kann an sie den Anspruch zur Pflichterfüllung ihrer Aufgaben stellen. Aber auch Arbeitnehmer haben Verpflichtungen gegenüber ihren Angestellten. Dazu gehört vor allem die Fürsorgepflicht. Wie sie im Schweizer Arbeitsrecht gesetzlich geregelt ist und welche Bereiche die Fürsorgepflicht umfasst, erklären wir dir in unserem Ratgeber. Ausserdem erfährst du, welche Rechte Arbeitnehmer haben, wenn der Arbeitgeber seine Fürsorgepflicht verletzt. Darüber hinaus erläutern wir auch die Pflichten der Arbeitnehmer.

Geheimhaltungsvereinbarung: Fragen und Antworten

Sie dient zum Schutz sensibler Informationen und zieht bei Nichteinhaltung oft Konsequenzen wie eine Vertragsstrafe nach sich: Eine Geheimhaltungsvereinbarung kann aus unterschiedlichen Gründen notwendig sein. Wenn du wissen möchtest, wann eine solche Vereinbarung Sinn ergibt, wie sie aussieht und mit wem du diese Art von Vereinbarung treffen kannst, erfährst du hier alle wichtigen Antworten zum Thema.