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Strafgesetzbuch Schweiz: Das sollte man wissen!

Strafgesetzbuch Schweiz: Das sollte man wissen!

Das Strafgesetzbuch der Schweiz legt fest, welche Taten bestraft werden und wie hoch die Strafen sind. Ausserdem ist dort festgelegt, wie ein Gerichtsprozess abläuft. Das StGB ist nicht nur für Anwälte und Richter interessant, sondern in vielen Fällen auch für Privatpersonen. Wir erklären dir, was das Strafgesetzbuch beinhaltet, und erläutern dir einige wichtige Begriffe. Wusstest du zum Beispiel, was der Unterschied zwischen einem Verbrechen und Vergehen ist oder was es mit dem Militärstrafgesetz auf sich hat? Nach dem Lesen dieses Artikels bist du schlauer.

Was beinhaltet das Strafgesetzbuch (StGB)der Schweiz?

Das StGB der Schweiz ist ein wichtiger Gesetzestext, in dem unter anderem strafbare Handlungen und Strafarten festgelegt sind. Nur Taten, die dort als strafbar beschrieben sind, werden strafrechtlich verfolgt. So ist das Schweizerische Strafgesetzbuch aufgebaut:

  1. Buch: Allgemeine Bestimmungen (Hier findest du zum Beispiel die Definition von Vergehen und Verbrechen, den Geltungsbereich des Gesetzestextes und Bestimmungen zur Strafzumessung.)
  2. Buch: Besondere Bestimmungen (Hier ist festgelegt, welche Handlungen in der Schweiz strafbar sind. In 20 Kapiteln werden alle Vergehen und Verbrechen aufgelistet. Dazu gehören zum Beispiel strafbare Handlungen gegen Leib und Leben, gegen das Vermögen, gegen die Ehre und den Geheim- oder Privatbereich, gegen die Freiheit und gegen die sexuelle Integrität.)
  3. Buch: Einführung und Anwendung des Gesetzes (Hier geht es vor allem um die Prozessbestimmungen und die Zuständigkeiten der Gerichte.)

Was ist das Militärstrafgesetz der Schweiz?

Neben dem Strafgesetzbuch gibt es ein Militärstrafgesetz in der Schweiz. Dieses gilt für den militärischen Bereich. Es wird nur bei Personen angewandt, die dem Militärstrafgesetz unterstellt sind. Sollten diese Personen eine Tat begehen, die nach beiden Gesetzestexten strafbar ist, gilt nur das Militärstrafgesetz.

Was sagt das Strafgesetzbuch Schweiz zum Thema Bestechung?

Einer von 20 Titeln im zweiten Buch des Strafgesetzbuches beschäftigt sich mit dem Thema Bestechung. Es ist laut StBG nicht nur strafbar, eine Bestechung durchzuführen. Auch wer sich bestechen lässt, macht sich strafbar. Möglich sind Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren, wenn es sich um Bestechung schweizerischer oder fremder Amtsträger handelt. Bei der Bestechung von Privatpersonen wird eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren verhängt. In diesem Teil des StGB ist auch genau festgelegt, wann eine Bestechung von Amtswegen verfolgt wird und wann ein Antrag ergehen muss.

Welche Strafen gibt es laut StGB für Körperverletzung?

Das Strafgesetzbuch Schweiz unterscheidet zwischen schwerer Körperverletzung, einfacher Körperverletzung, fahrlässiger Körperverletzung und Tätlichkeiten:

  • Eine schwere Körperverletzung liegt dann vor, wenn eine Lebensgefahr bestand oder es zu dauerhaften Schädigungen oder Entstellungen gekommen ist. Wer vorsätzlich einen solchen Schaden verursacht hat, wird mit einer Freiheitsstrafe bestraft. Diese kann von sechs Monaten bis zu zehn Jahren dauern.
  • Andere Körperverletzungen, die absichtlich geschehen sind, gelten als einfache Körperverletzungen. Sie werden mit Geldstrafen oder Haftstrafen bis zu drei Jahren bestraft.
  • Als fahrlässige Körperverletzungen gelten Schäden, die unabsichtlich, aber fahrlässig zugefügt wurden. Auch hier gibt es Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren.
  • Tätlichkeiten, die keine Schädigung der Gesundheit zur Folge haben, werden mit Bussgeldern bestraft.

Was ist der Unterschied zwischen Verbrechen und Vergehen?

Das Strafgesetzbuch Schweiz unterscheidet zwischen Verbrechen und Vergehen. Der Unterschied liegt in der zu erwartenden Strafe:

  • Wenn eine Tat mit einer Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bedroht ist, handelt es sich um ein Vergehen.
  • Taten, für die eine Gefängnisstrafe von über drei Jahren droht, gelten als Verbrechen. Es kommt also auch auf die Schwere der Tat an, ob diese als Vergehen oder als Verbrechen zählt. Eine einfache Körperverletzung wäre ein Vergehen, eine schwere Körperverletzung jedoch ein Verbrechen.

Was ist der Unterschied zwischen Strafen und Massnahmen?

Es gibt im Schweizerischen Strafgesetzbuch zwei verschiedene Möglichkeiten, ein Delikt zu sanktionieren:

  1. Strafen: Sie sollen die Tat ahnden und dadurch die begangene Schuld ausgleichen. Zu Strafen gehören zum Beispiel Geldbussen oder Gefängnisstrafen.
  2. Massnahmen: Sie beziehen sich nicht auf eine Schuld, sondern sollen vor dem Täter und möglichen weiteren Taten schützen. Ist ein Täter vollkommen schuldunfähig, werden nur Massnahmen angeordnet. Es ist aber auch möglich, dass sowohl Strafen als auch Massnahmen verhängt werden. Zu den Massnahmen gehören zum Beispiel die stationäre Behandlung von psychischen Erkrankungen oder die dauerhafte Verwahrung als letzte Möglichkeit.

Was bedeutet Bewährungshilfe und soziale Betreuung?

Ein Gericht kann eine Probezeit verhängen, in der eine Bewährungshilfe und/oder soziale Betreuung stattfindet. Diese Massnahmen sollen Tätern helfen, sich wieder ins gesellschaftliche Leben einzufinden und nicht mehr straffällig zu werden. Auch während des Strafverfahrens und des Strafvollzugs müssen die Kantone eine soziale Betreuung sicherstellen. Diese ist jedoch freiwillig.

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